Heute haben wir für Sie einen fantastischen Beitrag von Windtraveler. Brittany stellt uns praktische Tipps und hilfreichen Rat über das Segeln mit Baby vor.
Babys und Boote. Für viele ist das eine unwahrscheinliche – und vielleicht soagr eine unmögliche – Kombination. Für andere, wiederum, ist es eine natürliche, gesunde und unterhaltsame Art und Weise weiterhin Abenteuer zu erleben nachdem Kinder mit im Spiel sind. Und es findet Anklang! Mehr und mehr Eltern merken, dass Kinder keine Todesstrafe sind für ein unkonventionelles Leben und inzwischen gibt es eine große Gruppierung von uns die sich mit Baby an Bord auf hohe See begeben. Als eins von diesen Paaren haben wir natürliche eine starke Meinung zu diesem Thema. Wir glauben daran, dass man seinen Babys und Kindern kein größeres Geschenk als seine Zeit machen kann (ob an Land oder auf dem Wasser ist egal), sowie reichlich Zeit in der Natur. Wir schätzen uns wahnsinnig glücklich und sind dankbar, dass wir einen Lebensstil gefunden haben der uns erlaubt unseren Kindern beides zu ermöglichen.
Wenn Sie uns fragen führen Boote zu ziemlich tollen Kindern! Unsere erstgeborene Tochter, Isla, wurde zwischen dem Alter von fünf bis zwanzig Monaten auf einem Boot großgezogen. Sie war ein Naturtalent auf dem Boot und machte das Segeln mit Baby für uns einfach viel mehr Spaß. Als wir nach nur ein bisschen mehr als einem Jahr rausfanden dass wir mit Zwillingen schwanger waren, mussten wir sozusagen einen etwas anderen Kurs einschlagen. Unser Zeitplan verschob sich und wir nahmen eine erhebliche Auszeit an Land. Letztendlich sind wir jedoch zu unserem treibenden Lebensstil zurückgekehrt als die Mädchen zehn Monate alt waren. Wir leben immer noch an Bord und unsere drei Mädchen sind jetzt vier und zwei. Als Familie zu reisen war ein riesiges Geschenk und ich glaube stark daran, dass es einen tiefen Einfluss auf die Entwicklung unserer Kinder gehabt hat dass sie in ihren prägenden Jahren auf einem Boot gelebt haben und mit Mama und Papa Abenteuer erlebt haben. Einen positiven Einfluss, wohlgemerkt. Die frische Luft, der Sonnenschein, die Abwesenheit von Fernsehen, gemeinsame Zeit mit Mama und Papa, neue Kulturen und Küchen kennenlernen, die natürlichen Einflüsse der Natur – ich könnte immer weiter machen, aber eins ist klar: wir denken dass segelnd und auf einem Boot eine ziemlich coole Art und Weise ist, aufzuwachsen.
Segeln mit Baby war nicht schwer für uns, aber mit drei war es eine ganz andere Situation. Wir haben uns und unsere neue Familie angepasst indem wir uns letztendlich gegen Langstreckensegeln entschieden haben und uns in den Brititschen Jungferninseln niedergelassen haben. Das hat es uns ermöglicht die schönsten Aspekte unseres geliebten Lebenstils zu genießen (das Inselleben, vor Anker liegen, kulturelle Vielfalt) ohne den Stress von langen Überfahrten, rauem Wetter und Nachtsegelfahrten. Trotzdem haben wir mehr als nur ein paar Sachen über das Segeln mit Babys gelernt. Nämlich, dass es eine ganze Menge an Faktoren gibt, die Ihre Erfahrung mit dem Segeln mit Baby (oder Babys) beeinflussen kann. Ein paar davon sind die folgenden.
Ihr Boot
Ist das Einhandsegeln einfach? In unserer Erfahrung mit dem Segeln mit Baby oder Kleinkind (und das ist noch viel mehr so mit mehrern Kindern) kümmert sich ein Crewmitglied nämlich rund um die Uhr nur um das Baby. Für uns ist es absolut entscheidend dass nur eine Person das Boot leicht segeln kann (in unserem Fall ist das meistens Scott). Wir haben ein Boot mit diesem Ziel vor Augen gekauft und haben wo nötig Anpassungen gemacht so dass alle Manöver auf unserem Boot, vom Setzen und Reffen der Segel bis zum Verankern, leicht von einer Person bewältigt werden können.
Ihr Standort
Wo Sie sich befinden wird einen großen Einfluss auf Ihre Freude am Segeln mit Baby haben. Wir sind mit unseren Babys Inselhopping gegangen in der Karibik. Obwohl wir ein paar Mal bei Nacht gesegelt sind und eine Überfahrt von fünf Tagen hatten, als wir ein Baby an Bord hatten, bestand der Großteil unseres Segelns zwischen Orten aus kleinen Tagestrips von 4-12 Stunden. Wir finden, dass das ein ideales Szenario ist für das Segeln mit Baby oder Kleinkind (jünger als 3). Lange Strecken segeln ist anstrengend für Erwachsene und mit Babys und Kleinkindern an Bord wird es nicht einfacher. Wir, zumindest, werden eine Ozeanüberquerung zu weit entfernten Ländern nicht einmal in Erwägung ziehen bis unsere Mädchen mindestens 5 oder älter sind. Manche Leute entscheiden sich dafür und sind damit sehr erfolgreich aber wir bevorzugen es in der Nähe von Anlagen, Einrichtungen und anderen Seglerfamilien zu sein solange die Kinder sehr jung sind. Nochmals, dies ist eine persönliche Präferenz aber nichtsdestotrotz etwas was man in Erwägung ziehen sollte.
Segelgemeinschaft
Es ist unsere Erfahrung, dass Sie maßgeblich glücklicher sein werden wenn Sie andere Boote mit gleichaltrigen Kindern befreunden können. Es gibt inzwischen immer mehr Famillien die mit ihren Kleinen Boot fahren aber wir sind immer noch in der Unterzahl. Andere Baby-Boote verstehen nicht nur was Sie durchmachen (wir können nicht bis spät Party machen, wir wachen früh auf, wir sind immer auf der Suche nach kinderfreundlichen Aktivitäten, wir haben Elternleid und Triumphe die wir gerne teilen, etc…), sie kommen integriert mit einem Spielkameraden für Ihr Kind und geben Mama und Papa eine wohlverdiente Auszeit! Sozialisierung ist sehr wichtig für Kinder und das Spielen mit anderen Kleinen ist für sie, aber auch für die Eltern, von Vorteil. Einige unserer besten Freunde auf der ganzen Welt waren zuerst unser ‘buddy boat’ und wir sind mit ihnen acht Monate lang gemeinsam gesegelt – es war super! Andererseits ist es auch gut realistisch zu sein darüber, dass man eventuell nicht die Segelgemeinschaft findet die man sucht. Für andere, die vielleicht eng verbundene Mütter- oder Elterngemeinschaften gewohnt sind an Land (organisierte Spielgruppen, Kurse, Ausflüge, Vorschule, etc…), kann das Leben an Bord mit einem Baby eine Herausforderung sein, da dieser Lebensstil sehr einsam sein kann – besonders wenn Sie sehr junge Babys an Bord haben.veler
Ihr Erziehungsstil
Das ist der Knackpunkt. Scott und ich sind sehr entspannte Eltern in fast allen Bereichen außer Schlaf (wir sind große Fans von Schlaf-Zeitplänen und glauben stark an die Wichtigkeit von Schlaf für wachsende Kinder. Um mehr zu lernen empfehlen wir das Buch Healthy Sleep Habits, Happy Child) und wir sind uns einig darüber wie wir unsere Kinder erziehen wollen. Wir haben uns nie darüber Sorgen gemacht Isla auf einem Boot großzuziehen und wir denken dass dieser enspannte Stil, zusammen mit der Tatsache dass wir eine realistische Erwartungshaltung hatten (da wir schon als Paar gesegelt sind), zu einer absolut positiven Erfahrung geführt hat. Es ist allerdings wichtig anzumerken, dass nicht jeder es so berreichernd oder einfach findet ein Baby an Bord zu haben wie wir. Es kommt wirklich auf die Situation an und jede Familie ist einzigartig. Vergessen Sie auch nicht dass wir zu dem Zeitpunkt nur EIN Baby hatten – ein ziemlich vorteilhaftes Verhältnis von Baby zu Erwachsenen. Je mehr Kinder es gibt, desto mehr Dynamiken muss man bewältigen und desto schwieriger wird es.
Ihr Kind
Jedes Kind ist ein Individuum und manche Kinder passen sich einfach an als andere, deshalb ist es schwer das Segeln mit Baby zu Pauschalisieren. Isla war so jung als wir sie auf das Boot brachten, dass sie nichts anderes wirklich kannte und, trotz dem was manche vermutet hätten, ist sie in dem Lebensstil aufgeblüht. Manche Kinder sind zimperlicher als andere, manche brauchen sehr viel Aufmerksamkeit – Isla war ein ‘einfaches’ Baby, die Zwillinge wiederum waren eine größere Herausforderung. Wenn Sie ein schwieriges Baby haben (unser Haven ist was manche Leute ‘temperamentvoll’ nennen würden) muss angemerkt werden dass es schwieriger wird ohne den Luxus von Spielgruppen, organisierten Aktivitäten und zuverlässigen Babysittern, die Ihnen eine Pause verschaffen können.
Ihre Einstellung
Klar, ich rede davon wie Sie zu der Sache mit dem Segeln mit Baby stehen. Ihre Gedanken gestalten Ihr Leben, seien Sie also weise. Wir tragen mehr Macht in unseren Köpfen als wir uns jemals vorstellen können. Für uns gab es nie eine andere Option und wir nehmen die Dinge einfach wie sie kommen und machen das Beste draus, weil wir den Lifestyle am Ende des Tages einfach lieben. Es ist wie mit allem anderen: wenn Sie es nicht lieben ist es wahrscheinlich nichts für Sie.
Ist das Segeln mit Baby das Richtige für Sie? Vielleicht schon, vielleicht auch nicht. Bis Sie es ausprobiert haben werden Sie es nie wissen. Wie mit allem anderen gibt es auch hier große Risikos. Aber solange Sie sich sicher, verantwortungsvoll und aufmerksam verhalten kann es eine wahnsinnig bereichernde Art und Weise zu reisen und zu leben sein. Mit all diesen Faktoren im Hinterkopf haben Sie vielleicht eine bessere Idee davon was auf Sie wartet wenn Sie sich entscheiden mit einem Baby zu segeln. Viel Glück!